Autor: Regina Matthes, Foto: Christof Wolff
Im Früchtehaus auf der Ecke ist die Hölle los. Ein Rentnerpaar ist eigens vom Wehrhahn bis zur Sternstraße gewandert, um das neue Angebot hausgemachter Suppen und Eintöpfe zu testen. Jetzt will der Göttergatte noch nicht einmal probieren. Amüsiert beobachten die netten Mitarbeiter und erste Gäste, die bereits an Stehtischen rheinischen Linseneintopf mit Mettwürstchen, frischem Liebstöckel und Balsamessig oder ein getrüffeltes Bohnensüppchen mit Rosa-Linsen und mariniertem Frisée (€ 5,90) löffeln, die liebevolle Kabbelei.
Der Senior sollte sich überreden lassen. Denn zwischen den appetitlich in den Auslagen arrangierten Vitaminbomben kommen ambitionierte Köstlichkeiten aus der Kelle, die mit simplen Gerichten nicht mehr viel gemein haben. Nicolas Bahners und Dirk Zuleger zeichnen für diese täglich wechselnden Kreationen, darunter auch immer eine vegetarische, verantwortlich. Die Betreiber der Catering-Manufaktur „Rhein Schote“ lernten das Handwerk im Breidenbacher Hof, verfeinerten ihr Können in der Spitzengastronomie des Kalibers „Zur Traube“ oder „Grand Hotel Schloss Bensberg“.
Entstanden aus besten Zutaten und in Handarbeit derart versierter Könner, mundet ein mediterraner Kartoffel-Gemüse-Eintopf mit Rindshack-Klößchen, geschmorten Honigtomaten und Aceto-Balsamico (€ 6,90) schlichtweg fantastisch. Das Curry-Kürbis-Süppchen mit Glasnudel-Wasabi-Salat und Thai-Basilikum begeistert nachhaltig mit Frische, feiner Schärfe und zarter Aromenvielfalt. Wen wundert’s, dass da heute schon, zur Wochenmitte, eine Voranmeldung für die freitägliche Garnelencrème kommt.